Diagnose der Osteoporose

Die Beurteilung der Knochendichtemessung beruht im wesentlichen auf einem Vergleich des Messergebnisses mit einem Normalkollektiv. Die Bedeutung der resultierenden
T- und Z-Werte ist unter dieser Verknüpfung erläutert. Die WHO veröffentlichte im Jahr 1995 eine Definition der Osteoporose, die im wesentlichen auf der Knochendichtemessung mittels DXA beruht. Nachfolgend sehen Sie die entsprechende Tabelle, die diesen Vorschlag wiedergibt.








Diagnose Knochendichte (T-Wert) Bemerkungen
Normal Knochendichte größer als -1 Standardabweichung im Vergleich zum Mittelwert eine jungen Normalkollektivs
keine Frakturen
Osteopenie Knochendichte kleiner als -1 Stdabw. und größer als -2,5 Stdabw. im Vergleich zum Mittelwert eines jungen Normkollektivs
Prophylaxegruppe, keine Frakturen
Osteoporose Knochendichte kleiner als -2,5 Standardabweichungen im Vergleich zum Mittelwert eines jungen Normkollektivs
Therapiegruppe, noch keine Frakturen
Manifeste Osteoporose Knochendichte kleiner als -2,5 Standardabweichungen im Vergleich zum Mittelwert eines jungen Normkollektivs
Therapiegruppe, Vorliegen wenigstens einer osteoporotischen Fraktur

Diese Definition bot den Klinikern erstmals die Möglichkeit, mittels eines Messverfahrens die Diagnose der Osteoporose zu stellen und eine entsprechende Therapie einzuleiten. Prompt wurde die Grenze des T-Wertes von -2,5 Standardabweichungen allerdings auch freudig und ohne große Gewissensbisse auf alle möglichen Verfahren und Populationen angewendet, obwohl die in der Definition verwendeten Daten lediglich die Anwendung auf die DXA-Messung bei einem weißen Kollektiv beschreiben. Die von der WHO initiierte Definition der Osteoporose kann nicht auf andere Verfahren und andere Populationen angewendet werden, und die Anwendung auf alle möglichen Modalitäten führte zu vielen Fehlindikationen und Fehlinterpretationen, auch wenn der vermeintliche Grenzwert ja die erhoffte diagnostische Sicherheit erbringen sollte. Es ist damit klar, dass für jedes Messverfahren geeignete Schwellenwerte gefunden werden müssen, die die Einordnung eines Patienten in ein vergleichbares Risikoprofil ermöglichen müssen. Derzeit existieren solche Werte lediglich für die DXA in ausreichendem Maße, eingeschränkt auch für einige quantitative Ultraschallverfahren. Für die Patienten gilt, dass eine Diagnose allein aufgrund der Schwellenwerte der WHO-Definition nicht ausreichend ist, was auch heißt, dass sich ein Patient allein aufgrund der Werte nicht verunsichern lassen sollte.