Vertebroplastie
und Kyphoplastie
Die Vertebroplastie ist ein Verfahren, bei dem durch
Injektion von Knochenzement in den gebrochenen Wirbelkörper
eine Festigkeit des betroffenen Wirbelkörpers schnell
erreicht werden kann. Sie dient im wesentlichen der
Schmerztherapie und
kann sowohl bei osteoporotischen Frakturen wie auch
-seltener- bei Frakturen durch bösartige Erkrankungen
eingesetzt werden. Da Langzeitergebnisse für die
Vertebroplastie nicht in ausreichender Zahl vorliegen,
empfiehlt sich die Vertebroplastie nur für die Fall, dass
eine konventionelle Schmerztherapie bei Patienten versagt.
In diesem Fall erbringt die Vertebroplastie eine
Beschwerdebesserung bei einer Vielzahl der so behandelten
Patienten. Auf der folgenden Seite sehen Sie
Beispiele für die
Vertebroplastie. Gelegentlich gelingt neben einer
Stabilisierung durch Lagerung auch eine geringe
Aufrichtung des Wirbelkörpers. Eine Kontraindikation
stellt eine starke Beteiligung der
Wirbelkörperhinterkante bei der Fraktur dar, da diese in
den Spinalkanal hineingedrückt werden kann oder Zement
hineinfließt und zu einer Einengung des Spinalkanals
führen kann. Durch Abfluss des Zements über eine Vene
kann es auch in sehr seltenen Fällen zu einer
Lungenembolie kommen.
Die Kyphoplastie wird als analoges Verfahren zur
Vertebroplastie durchgeführt. Auch hier wird Zement in den
Wirbelkörper eingespritzt. Dabei wird versucht, den
Wirbelkörper mit einem zuvor eingebrachten Ballon wieder
etwas aufzurichten. Der Knochenzement wird dann in den
präformierten Hohlraum eingespritzt. Wie bei der
Vertebroplastie liegen Langzeitergebnisse für diese
Verfahren nicht vor. Insgesamt lassen sich keine
wesentlichen Vorteile des einen gegenüber dem anderen
Verfahren im Ergebnis belegen, doch ist die aufwändigere
Kyphoplastie deutlich teurer und vermutlich marginal
sicherer durch bessere Kontrolle des Zementflusses im
ausgebildeten Hohlraum im Wirbelkörper. Beide Verfahren
lassen sich in örtlicher Betäubung und leichter Sedierung
und Schmerzmedikation durchführen. Damit sind die
Patienten, die eine Vertebroplastie oder Kyphoplastie
erhalten oft schon am Abend des Eingriffs wieder mobil und
können das Krankenhaus schnell wieder verlassen.