Raloxifen

Raloxifen gehört zur Gruppe der SERMs (Selektive Estrogen Rezeptor Modulatoren). Diese Stoffgruppe sind selbst keine Estrogene, binden jedoch am Estrogenrezeptor und haben in einigen Geweben estrogenähnliche Wirkung, blockieren diese Wirkung jedoch in anderen Geweben.


Raloxifen führt zu einer Induktion der TGF-ß-3-Synthese mit daraus resultierender Inhibition der Osteoklastenaktivität und der Knochenresorption. Ferner wird mit dem Interleukin-6 ein die Knochenresorption stimulierendes Cytokin inhibiert. 17-b-Estradiol und Raloxifen inhibieren die RANKL-induzierte Osteoklastendifferenzierung.

In der Praxis senkt die Raloxifentherapie bei jedem Prozentwert der beobachteten Knochendichteänderung am Oberschenkel oder der Lendenwirbelsäule das Risiko für neue Wirbelkörperfrakturen um 38 bzw. 41 Prozent. Dabei sind nur ca. 4 Prozent der Senkung des vertebralen Frakturrisikos auf die prozentuale BMD-Änderung unter Raloxifentherapie zurückzuführen, die anderen 96% der Risikoreduktion bleiben ungeklärt.

Auf der Habenseite der Raloxifentherapie steht damit eine schnelle und anhaltenden Senkung des Risikos für Wirbelkörperfrakturen. Die Knochendichte wird an allen Messorten erhöht. Raloxifen ist einfach einzunehmen und gut verträglich. Ein zusätzlicher Nutzen ergibt sich für Brust und Lipide. Raloxifen vermag zu Hitzewallungen führen. Ebenso können gelegentlich Wadenkrämpfe auftreten, und es gibt ein geringes Risiko für Thromboembolien.